Erklärung des VfL Pirna-Copitz 07 e. V.

Der VfL Pirna-Copitz 07 e. V. reagiert auf den Artikel „Willkommensgruß für neue Herbergsbewohner“ vom 14. November 2015 in der „Sächsischen Zeitung“, Lokalausgabe Pirna. In diesem Zusammenhang hat der Verein eine Erklärung verfasst, um die Thematik aus seiner Sicht nochmals klar, umfassend und vor allem unmissverständlich darzulegen.

Die vollständige Erklärung

Erklärung des VfL Pirna-Copitz zum Artikel „Willkommensgruß für neue Herbergsbewohner“ vom 14. November 2015 in der „Sächsischen Zeitung“, Lokalausgabe Pirna.

Neben dem humanitären Gedanken, welcher uns natürlich als gemeinnütziger Verein begleitet, verfolgen wir mit großer Sorge die aktuelle Asylpolitik und deren greifbare Auswirkungen, auch auf unseren Verein. Insbesondere die Nutzung von Turnhallen zur Unterbringung von Flüchtlingen ist ein gewaltiger Einschnitt in das Angebot eines Sportvereins, welcher – neben vielen anderen Vereinen auch – alternativlos auf diese Hallen angewiesen ist. Nirgends wird Integration so gelebt, wie in der gemeinsamen Ausübung von Sport. Dies gilt nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch für die hierlebenden Menschen, insbesondere für Kinder und Jugendliche.

In dem o.g. Artikel der Sächsischen Zeitung vom 14. November 2015 wird, neben einem unautorisierten Zitat unseres Vorstandsvorsitzenden, auch beschrieben, dass der VfL Pirna-Copitz jedem Flüchtling eine kostenfreie, einjährige Mitgliedschaft als „Willkommensgeschenk“ in Aussicht stellt. Diese Mitteilung ist leider unvollständig und aus dem Zusammenhang gerissen. Richtig ist, dass seitens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am 19. März 2015 die Kampagne „1:0 für ein Willkommen“ ins Leben gerufen wurde, an welcher wir als VfL Pirna-Copitz uns beteiligt haben. Diese Kampagnenteilnahme haben wir auch in einer Pressemitteilung vom 28. Mai 2015 veröffentlicht und sie wurde inhaltlich bis zum heutigen Tag von vier Flüchtlingen genutzt. Fakt ist aber auch, dass die Kampagne auf 500 Euro pro Verein limitiert ist und die Mittel für den VfL Pirna-Copitz in diesem Zusammenhang erschöpft sind.

Auf eine Presseanfrage der Lokalredaktion der Sächsischen Zeitung vom 9. November 2015 zur aktuellen Nutzung der uns benachbarten Jugendherberge als zeitlich befristete Flüchtlingsunterkunft haben wir am 11. November 2015 wie folgt geantwortet:

"Zitat - Erklärung des VfL Pirna-Copitz:

'Die Bilder notleidender Menschen auf der Flucht haben auch uns berührt. Umso wichtiger ist es, dass der VfL Pirna-Copitz als mitgliedsstärkster Sportverein des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge nicht erst seit Kurzem, sondern bereits seit vielen Jahren unabhängig von der aktuellen Flüchtlingskrise einen nachhaltigen Beitrag zur Integration leistet. Der VfL Pirna-Copitz 07 ist ein gemeinnütziger Verein, der in seiner Satzung verankert hat, dass sich „Aufgaben und Wirken des Vereins […] unter Wahrung der parteipolitischen und konfessionellen Neutralität“ vollziehen. In der aktuellen Flüchtlings-Thematik setzt der VfL auf den engen Austausch mit der Stadt Pirna und dem Landratsamt und wird nach Rücksprache mit den zuständigen Behörden den betreffenden Personen dieselben Möglichkeiten zur entgeltlichen Betätigung im Verein geben, so wie es für jeden anderen auch möglich ist. Mögliche Formen der weiteren Unterstützung müssen stets auf ihre Kompatibilität mit der Vereinssatzung abgestimmt werden und dürfen den generellen Sportbetrieb im Willy-Tröger-Stadion nicht benachteiligen.'"

Damit ist aus unserer Sicht klar formuliert, dass unsere Sportanlage und die Sportabteilungen unseres Vereins für alle Menschen, unabhängig von Herkunft und Religion, offen sind, die Inanspruchnahme aber selbstverständlich den üblichen Regelungen der aktuellen Beitragsordnung unserer Satzung unterliegt. Wir werden keine Ungleichstellung in Bezug auf die festgelegten Satzungsregularien des VfL Pirna-Copitz dulden. Dazu sind wir auch, als von der Mitgliedschaft des VfL Pirna-Copitz gewählter Vorstand, verpflichtet.

Gezeichnet der Vorstand des VfL Pirna-Copitz 07 e.V. am 14. November 2015

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